Wie finde ich das richtige Foil zum Wingfoilen?
Wenn Du vor der Entscheidung stehst, ein Wingfoilboard zu kaufen, dann wirst Du sehr schnell merken, dass das Thema äußerst komplex ist und Du eine Vielzahl von Parametern für Dich abklären musst:
- Welche Mastlänge?
- Größe des Fronflügels?
- Low Aspect oder High Aspect?
- Kurze oder lange Fuselage?
- Aluminium oder Carbon?
Weiter unten erläutern wir Dir, wie Du Dein passendes Wingfoil Foil findest. Klick hier.
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Wie finde ich das richtige Hydrofoil für mein Wingfoil Board?
Das Foil ist das A und O Deiner Wingfoil Ausrüstung. Die Bauweise und die Abmessungen des Foils entscheiden maßgeblich darüber, wie schnell Du abhebst, wie schnell Du im Flugmodus unterwegs bist und wie wendig Du dabei bist. Wie bei allen Sportgeräten gilt: Ein Profi kommt mit jedem Setup irgendwie klar, aber ein*e Anfänger*in braucht unbedingt ein perfekt abgestimmtes Setup, um schnell Lernerfolge verbuchen zu können.

Ein Hydrofoil besteht aus Mast, Fuselage, Frontwing und Stabilizer. Bei manchen Setups, wie hier beim Sabfoil KRAKEN System, ist die Mastaufnahme noch ein separates Bauteil.
Der Mast beim Hydrofoil:
Die Länge des Mastes entscheidet darüber, wie hoch Du über dem Wasser fliegen kannst. Ein langer Mast bietet mehr Leistung, weil Du durch den längeren Hebel mehr Druck auf das Board bringen kannst und ein langer Mast ermöglicht es Dir auch, in der Welle zu fahren ohne Angst haben zu müssen, aus der Welle aufzutauchen und einen Strömungsabriss zu riskieren.
Ein kürzerer Mast hingegen fühlt sich stabiler an und bei einem Crash kannst Du auch nicht aus zu großer Höhe abstürzen. Ausserdem kannst Du kürzere Masten auch überall dort fahren, wo die Wassertiefe nicht ausreicht, um lange Masten zu fahren.
Typische Mastlängen variieren zwischen 55 und 100 cm. Für Einsteiger*innen ist eine Mastlänge von 60 bis 75 cm gut geeignet.
Bei den meisten Herstellern kannst Du den Mast beliebig mit den anderen Komponenten kombinieren. Du kannst Dir also für den Einstieg einen ~ 75 cm langen Mast zulegen und später als Vollprofi in der Welle noch einen 90 cm Mast dazu kaufen.
Der Frontflügel beim Foil für Wingfoil Boards:
Der wichtigste Aspekt beim Winfoilen speziell für Anfänger ist neben der Mastlänge vor allen Dingen die Größe des Frontwings. Die Fahreigenschaften des gesamten Foils hängen maßgeblich vom Frontflügel ab.
Die Längen (Spannweiten) der Frontflügel liegen zwischen 60 und 110 cm, als Fläche ergibt das eine Bandbreite von 1000 bis 2600 cm². Einsteiger wählen einen Frontflügel mit einer Fläche von mindestens 2000 cm². Für die Auswahl des richtigen Frontflügels kannst Du auch unsere Tabelle zu Rate ziehen.
In der folgenden Tabelle haben wir dargestellt, wie groß Du Deinen Frontwing wählen solltest, in Abhängigkeit von Deinem Können und Deinem Körpergewicht:
Körpergewicht | Einsteiger | Einsteiger mit Vorerfahrung | Einsteiger mit Foilerfahrung | Erfahrener Wingfoiler |
65 kg (+/-) | 2200 cm² | 1750 cm² | 1550 cm² | 1150 cm² |
85 kg (+/-) | 2450 cm² | 2000 cm² | 1800 cm² | 1400 cm² |
105 kg (+/-) | 2700 cm² | 2250 cm² | 2050 cm² | 1650 cm² |
Die Angaben können auch um +/- 200 cm² abweichen.
Je größer das Seitenverhältnis des Frontwings ist (also die Breite geteilt durch die Länge), umso stabiler wird Deine Gleitphase sein, aber Du wirst dadurch auch langsamer. Durch die größere Oberfläche ist es mit einem großen Frontwing leichter, schon bei langsameren Geschwindigkeiten und/oder mit mehr Gewicht, genug Auftrieb zu erzeugen. Außerdem können mit einem sog. "Low Aspect" Flügel zum Beispiel Windlöcher leichter ohne Strömungsabriss überbrückt werden. Eine geringere Geschwindigkeit ist besonders für Einsteiger*innen durchaus gewollt, denn unerwartet hohe Geschwindigkeiten bei gleichzeitig zunächst einmal sehr ungewohnter Steuerung und der Perspektive von sehr hoch über dem Wasser machen unnötig viel Angst.
Low Aspect:
Low Aspect Frontflügel haben eine geringere Spannweite/Länge aber dafür eine größere Flügelbreite. Low Aspect führt zu mehr zu mehr Lift und ist wendiger. Low Aspect Foils steigen schon bei geringen Geschwindigkeiten aus dem Wasser auf, bleiben leichter in der Gleitphase und sind damit speziell für Einsteiger*innen und zum Üben von Manövern geeignet. Im Vergleich zu den High Aspects Wings sind sie nicht für hohe Geschwindigkeiten geeignet.
High Aspect:
High Aspect Frontflügel haben eine größere Spannweite/Länge aber dafür eine geringere Flügelbreite. Mit einem High Aspect Wings benötigest Du eine höhere Startgeschwindigkeiten, um genug Auftrieb zu erzeugen um abzuheben, ausserdem fühlen sie sich instabiler an. Dafür sind sie aber laufrichtungsstabiler und zum Springen und für höhere Geschwindigkeiten geeignet. High Aspect Flügel sollten vor allem die Wingfoiler wählen, die schon etwas fortgeschritten sind.
Wie auch beim Mast gilt, dass man verschiedene Frontflügel mit den restlichen Komponenten kombinieren kann. Auf dieselbe Fuselage kannst Du unterschiedliche Flügel schrauben. Also hast Du auch hier die Option, zunächst mit einem Low Aspect Front Wing zu starten und später für die höheren Geschwindigkeiten einen High Aspect Wing nachzurüsten.
Fuselage
Die Fuselage ist praktisch der Rumpf Deines Foils. In der Lufttfahrt bezeichnet man mit Fuselage den Rumpf des Flugzeuges, also den Teil, in dem Piloten und Passagiere sitzen.Die Fuselage verbindet wie ein Flugzeugrumpf Front- und Heckflügel und alles zusammen mit dem Mast.
Eine längere Fuselage bietet Dir mehr Stabilität, einen besseren Geradeauslauf und ist fehlerverzeihender. Diesen Vorteil erkaufst Du Dir mit geringerer Wendigkeit und mehr Gewicht. Im Vergleich mit einer langen Fuselage lässt sich eine kurze Fuselage schneller und agiler fahren. Einsteiger*innen wählen jedoch grundsätzlich immer eine längere Fuselage für eine sichere Fahrt.
Stabilizer (Backwing / Heckflügel)
Die Aufgabe des Stabilzers besteht wie der Name schon sagt hauptsächlich darin, für Stabilität zu sorgen. Auch beim Backwing gilt die Grundregel: Je größer der Flügel, desto laufruhiger, stabiler und langsamer fliegt Dein Foil durch das Wasser. Ein kleinerer Flügel im Heck führt zu mehr Agilität und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten.
Backwings haben in der Regel eine Spannweite zwischen 40 und 55 cm und eine Breite zwischen 7 und 11 cm. Die Fläche variiert zwischen 200 und 450 cm².
Aluminium oder Carbon?
Sobald Dir klar ist, welche Elemente in welcher Größe Dein perfektes Hydrofoil ergeben, musst Du noch die Entscheidung treffen, welches Material Du wählst: Das teure und leichte Carbon oder doch erst einmal preiswerteres aber schwereres Aluminium. Bei den Aluiminium.Systemen besteht der Mast aus Alu, die Flügel werden bei dieser Klasse aus Glasfaser oder Glasfaster/Carbon Verbundmaterialien gefertigt.
Aluminium- und Carbonfoils haben jeweils Vor- und Nachteile:
Aluminium
+ Preiswerter
+ Robuster
- Schwerer
- Korrosionsschutz in Salzwasser erforderlich
Carbon
+ Leichter
+ Präzise
+ Unmittelbare Rückmeldung
- Empfindlich
- Teurer
Auch Kite-Meister Mario Rodwald bietet sein VIKING Foil in Aluminium oderr Carbonbauweise an. Hie erklärt er Dir die Vorzüge seines Wingfoil Foils im Video persönlich:
Welches Zubehör benötige ich zum Wingfoilen noch?
Neben Board und Wing brauchst Du unbedingt je eine Leash für Wing und Board. Es ist Geschmackssache, ob man dabei gerade Leashes oder aufgreollte (coiled) Leashes verwendet. Man kann sie am Handgelenk bzw. am Fußknöchel befestigen oder an einem Gurt um den Bauch.
Besonders für Anfänger sind Prallschutzweste und Helm zu empfehlen.
Wie bei allen anderen Wassersportarten auch, brauchst Du ausserdem einen temperaturangepassten Neoprenanzug und in der kalten Jahreszeit auch Neopren-Boots undd ggf. auch Neopren-Handschuhe.
Achte darauf, dass Dein Foil komplett mit Schutzhüllen und einer Tragestasche kommt. Einige Hersteller bieten Komplettsets an, bei anderen musst Du die Schutzhüllen und die Tasche separat bestellen. Wir beraten Dich gerne dazu.
Auch eine Tasche für ein festes Foilboard ist ein sinnvolles Zubehör für Deine Ausrüstung.